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Zweifache BÜSTRA - Lichtsignalanlage

Was ist eine BÜSTRA Anlage?

Wenn sich in unmittelbarer Nähe einer höhengleichen Kreuzung einer Eisenbahnstrecke - bzw. Straßenbahn auf unabhängigem Bahnkörper - mit einer Straße eine Lichtsignalanlage (LSA) befindet, ist eine Bahnübergangs- und Straßensicherungsanlage (BÜSTRA) zu planen.

Nehmen wir an, es existiert eine signalgesicherte Straßenkreuzung. In einem Abstand von 60m zu einem Signalquerschnitt befindet sich ein Bahnübergang. An der Ampel der betreffenden Zufahrt zeigt das Signal für die Kraftfahrzeuge schon länger Rot, sodass sich einige Fahrzeuge aufgestaut haben. Der Rückstau geht über die Gleise hinaus. In dieser Situation nähert sich ein Zug. Ohne eine Kommunikation zwischen Zug und Steuergerät der LSA kann nicht verhindert werden, dass es zu Gefahrensituationen und schweren Unfällen am Bahnübergang kommt, da der Räumvorgang nicht gesichert ist und somit wartende Kraftfahrzeuge zwischen den Bahnschranken eingeschlossen werden können.

Besteht ein Meldungsaustausch zwischen dem Steuergerät der Straßenkreuzung und dem der Bahnsicherungsanlage, kann mit dem Zeitpunkt der Anmeldung einer Zugfahrt dafür gesorgt werden, dass die Zufahrt schnell auf Grün geschaltet wird. Alle anderen Verkehrsteilnehmer erhalten zuvor natürlich Rot. Damit ist die Räumung der Gleise sichergestellt, die Schranken können schließen und die Zugfahrt erfolgen.

Notwendigkeit einer BÜSTRA Lichtsignalanlage bei höhengleichen Kreuzungen mit Straßen Bahnübergang und Bahnabhängigkeit an Lichtsignalanlage

Die BÜSTRA Anlage stellt also sicher, dass sich im Falle eines herannahenden Zuges keine Verkehrsteilnehmer im Gleis- und Schrankenbereich befinden. Diese Art der Anlagen verbinden die Sicherungstechnik des Bahnübergangs mit der der Straßenverkehrstechnik (siehe auch: Bahnübergang und Lichtsignalanlage und Bahnabhängigkeiten an Verkehrsknoten) . 

Für die Planung einer BÜSTRA Anlage sind besondere Richtlinien über Abhängigkeiten zwischen der technischen Sicherung von Bahnübergängen und der Verkehrsregelung an benachbarten Straßenkreuzungen und -einmündungen zu berücksichtigen.

Aus der Sicht der Straßenverkehrstechnik sind dabei insbesondere die Begrifflichkeiten Vollbeeinflussung, Teilbeeinflussung und TK1-Zeit zu nennen.

Vollbeeinflussung und TK1-Zeit

Die Vollbeeinflussung wird direkt bei Anmeldung einer Bahnfahrt eingeleitet. Alle für die Räumung des Bahnübergangs schädlichen Signalgruppen werden auf Rot geschaltet und es wird schnellstmöglich in die Räumphase gewechselt. Diese Phase nennt man Vollbeeinflussungsphase und das Erreichen dieser Phase wird an die Bahnsicherungsanlage übermittelt. Jetzt kann der Schrankenschließvorgang eingeleitet werden. Die längste notwendige Räum- und Reaktionszeit bis zum Erreichen der Vollbeeinflussungsphase bezeichnet man als TK1-Zeit.

Teilbeeinflussung

Sind die Schranken geschlossen und die Rückmeldung von der Bahnsicherungsanlage wurde zum Steuergerät der Straßenverkehrsanlage übermittelt, dürfen alle Signale wieder freigegeben werden, die nicht in Richtung des Bahnübergangs fahren. Diese Situation bis zum Ende der Bahnfahrt nennt man Teilbeeinflussung.

Kostenersparnis an BÜSTRA Lichtsignalanlagen

Optimale gewählte Entscheidungszeitpunkte in unseren Signalsteuerungen führen zu schnellen Reaktionen an zugbedienten BÜSTRA Anlagen.

Durch unsere speziell entwickelten Programmiermethoden können wir zu einer fühlbaren Verkürzung der eisenbahnseitigen Einschaltstrecke und somit zu einer deutlichen Reduzierung der Baukosten der Bahnanlagen beitragen. Denn insbesondere bei hohen Zuggeschwindigkeiten und bei großen Räum- und Reaktionszeiten bis zum Erreichen der Vollbeeinflussungsphase, bedeuten diese Kombinationen immer lange eisenbahnseitige Einschaltstrecken. Lange Einschaltstrecken bedeuten wiederum einen langen Weg bis zum Zugsignal und somit hohe Tiefbaukosten.

Überzeugen Sie sich selbst von den Leistungen des Ingenieurbüros Geiger & Hamburgier!

Planung der BÜSTRA Lichtsignalanlage B264 / L34 in Köln

Projektbeschreibung:

Verkehrstechnik - BÜSTRA Lichtsignalanlage für Züge und Straßenbahn - Dürener Str. / Militärringstr. in Köln Verkehrstechnik - BÜSTRA Lichtsignalanlage mit 2 Bahnübergängen Quelle: Google.

Ursprünglich war der sehr komplexe Knotenpunkt deutlich überlastet. Insbesondere bei Bahneingriffen traten Stausituationen auf, die durch die alte Signalsteuerung nur sehr langsam abgebaut wurden - bis die nächste Bahn sich näherte. Der Knotenpunkt war ein Ärgernis für die Verkehrsteilnehmer. 

In der Voruntersuchung wurde das Verbesserungspotential ermittelt. In der Verkehrssimulation, in der die neue vollverkehrsabhängige Steuerung inkl. der Bahnfahrten abgebildet wurde, konnte eine deutliche Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer aufgezeigt werden. 

Aufgrund unserer Empfehlungen wurde der Knotenpunkt neu ausgebaut und mit neuen Signalprogrammen ausgestattet.

Die besondere Schwierigkeit der planerischen Umsetzung bestand in der doppelten bzw. zweifachen Bahnübergangs-Straßensicherungs-Anlage (BÜSTRA Anlage) für die Fahrten der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) über beide Bahnübergänge und die aus der Mittellage der östlichen Dürener Straße in Richtung Süden abbiegende Straßenbahn der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) mit der Querung des südlichen Bahnübergangs. 

Die Umsetzung der neuen Verkehrssignalsteuerung der Doppel - BÜSTRA Lichtsignalanlage erfüllte die Anforderungen und die in der Voruntersuchung ermittelte Verbesserung des Verkehrsablaufs in vollstem Umfang. Empfohlen wurde, dass zu Spitzenzeiten die Fahrten über beide Bahnübergänge, also die Fahrten der HGK, möglichst reduziert werden, damit die dadurch auftretenden langen Sperrzeiten vor den Schranken nicht in den Zeiten auftreten, wo das höchste Verkehrsaufkommen zu registrieren ist.

Die Kundenzufriedenheit bei der Stadt Köln führte dazu, dass wir rund 200 Lichtsignalanlagen auf dem Kölner Stadtgebiet geplant haben.

Unsere Leistungen:

  • Voruntersuchung / Gutachten
  • Leistungsfähigkeitsuntersuchung nach HBS
  • Mikroskopische Simulation / Verkehrssimulation
  • Verkehrstechnische Planung für eine vollverkehrsabhängige Einzelsteuerung mit Doppel - BÜSTRA - Funktionen
  • Abnahmen am Testplatz der Signalbaufirma
  • Abnahmen vor Ort bei der Inbetriebnahme

Auftraggeber:

Stadt Köln
Kontakt: Frau Rosenstein, Herr Rosa

Projektdauer:
Planung: 2013-2014
Ausführung: 2015-2019

Technische Daten: 

  • Doppel - BÜSTRA Lichtsignalanlage
  • ÖPNV-Beschleunigungen für Straßenbahnen
  • vollverkehrsabhängige Einzelsteuerung
  • Anzahl Signalgruppen: 42
  • Sehbehindertenausstattung

 

Eine Planung einer BÜSTRA Anlage ist bei Straßenbahn und/oder Zugverkehr an LSA notwendig. Straßenbahn und Straßenkreuzung - bedeutet häufig die Planung einer BÜSTRA Lichtsignalanlage
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